Mittwoch, 13. Juli 2011

Neuen TV-Schund braucht das Land!

Ich glaube, ich habe ein neues TV-Genre erfunden: die Food Soap!

All die menschlichen Schicksale, Amnesie, verschollene Halbgeschwister, intrigante Stieftöchter und Ähnliches wurde im Fernsehen ja schon zu Genüge durchgenudelt, jetzt wäre es doch mal interessant, wie sich Nahrungsmittel mit den Tücken des Lebens so schlagen. Und in Punkto Schauspieltalent können Saumagen, Brot und Co. mit ihren menschlichen Kollegen allemal mithalten.

Mögliche Titel für Food Soaps wären Verbratene Liebe, Verliebt in Berliner und Pute Zeiten, Hechte Zeiten. Ich habe sogar schon ein etwas konkreteres Konzept für eine bestimmte Food Soap ausgearbeitet.


Hier besagtes Konzept zu der Serie Ihro Durchlaucht:

Der heißblütige Südländer Knob und die kesse Schnitt sind ein Ehepaar. Nach außen halten sie die Fassade des Vorzeige-Paars der gehobenen Kreise aufrecht, doch hinter verschlossenen Türen kriselt es gewaltig. Knob wirft seiner Gattin vor, zu viel Zeit mit ihrem Bekannten Herrn Quark zu verbringen, er selbst nimmt es mit der Treue aber auch nicht so genau und gibt sich gerne mit seiner Sandkastenfreundin Sabine Tomata ab.

Auch das Verhältnis von Knob und Schnitt zu ihren gegen das gute Elternhaus rebellierenden Kindern ist schwierig. Ihre Tochter haben sie verstoßen, als diese ihre Lebenspartnerin Charlotte Zwiebel geehelicht hat. Die größten Sorgen bereitet ihnen jedoch ihr Sohn Bär, der, stets im Schatten seiner großen Eltern stehend, es nicht verkraftet hat, dass sein kurzlebiger Ruhm Mitte der 2000er-Jahre ihm ebenso schnell durch die Finger rann, wie er gekommen war, und sich in eine autonome Ökosiedlung abgesetzt hat.

Wird Knob Lauch sich entscheiden, seine Frau für Sabine Tomata verlassen, obwohl diese mit dem Italienischen Comte Mo di Zarella eine Scheinehe führt?
Überkommt Schnitt Lauch ihre Magersucht?
Wie gehen Charlotte Zwiebel und Bella Lauch-Zwiebel mit den Launen ihrer pubertierenden Adoptivtochter aus China, Füh-Ling, um?
Und wird Bär Lauch seinen Weg aus dem Aussiedlerleben zurück in die Mitte der Gesellschaft finden?

Also, wenn das nicht Fragen sind, die ein Millionenpublikum mit Tagesfreizeit vor den Fernseher zu fesseln wissen, was dann?

Fehlt nur noch ein interessierter Fernsehsender, der dieses Erfolgsformat in spe produzieren möchte.

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