Sonntag, 28. Oktober 2012

52 Games: Rätsel


Thema 39 des 52 Games-Projekts: Rätsel. Endlich mal wieder ein Thema, zu dem mir sofort ein Spiel einfällt. Wie zu erwarten war fiel allerdings nicht nur mir Assassin's Creed mit seinen Glyphenrätseln ein. Naja, heißt ja nicht, dass nicht auch ich darüber schreiben könnte, aber zugunsten der Vielfalt überlegte ich noch ein wenig weiter und verbrauchte auch nicht allzu viel Hirnschmalz, bis ich eine Alternative gefunden hatte; ich dachte einfach darüber nach, welches für mich wohl das beste Rätsel der Computer-/Videospielgeschichte sei, und siehe da, die Entscheidung fiel mir nicht schwer.


Jeder wird es erkannt haben: es geht um Monkey Island, das erste "richtige" Computerspiel, welches ich als Vollversion besaß und auch begeistert durchspielte. Kenner des Spiels werden auch sofort erkannt haben, um welches Rätsel es sich handelt. Unser Rivale und Nebenbuhler um das Herz der Gouverneurin von Mêlée Island versucht, uns aus dem Weg zu räumen. In wahrer Gangster-Manier schickt er uns mit den Fischen schlafen. Denkt er, denn zum Schlafen liegen dort auf dem Meeresgrund viel zu viele scharfe Gegenstände herum. Sollte also kein Problem sein, das Seil, welches uns an das schwere, wertvolle Idol fesselt zu durchtrennen. Irgendwann zu Beginn des Spiels erwähnt Guybrush Threepwood, dass er zehn (meine ich mich zu erinnern) Minuten lang die Luft anhalten kann. Was zu jenem Zeitpunkt noch als amüsante, lahme Qualifikation im Piraten-Bewerbungsgespräch als Lacher diente, wird nun auf einmal ein bedeutendes Detail, denn genau diese zehn (?) Minuten hat man auch Zeit, sich seinen Weg aus dem potentiellen nassen Grab zu bahnen. Genau dieses Aufgreifen eines scheinbar unwichtigen und schon fast vergessenen Details vom Beginn des Spiels ist einer der Aspekte, weshalb mich dieses Rätsel so begeistert hat. 

Noch begeisternder war aber die Lösung, aber dazu gleich erst mehr. Wie schon erwähnt, und wie ja auch auf dem Screenshot zu sehen ist, sind wir umringt von geeigneten Seilkappungsinstrumenten. Und hier lag für mich damals das erste Problem. Ohne ein Schwert im Inventar vermutete ich, dass das Instrument, für welches ich mich entscheiden würde, fortan zumindest einstweilen als meine Waffe fungieren müsste. Das wollte also gut überlegt und besonnen entschieden sein. Und Entscheiden gehörte noch nie zu meinen Stärken. Ich verbrachte mindestens die erste Minute also damit, abzuwägen, welche Waffe ich wohl aufnehmen wolle. Wofür ich mich entschieden habe weiß ich nicht  mehr, heute würde ich vermutlich das Fleischermesser wählen. Es spielt aber keine Rolle, wofür ich mich entschieden habe, denn egal welches Schneidewerkzeug man auch aufnehmen oder benutzen wollte, das Seil war zu kurz und so sehr man sich auch in selbiges hing, das begehrte Objekt war nicht zu erreichen. 

Was für ein fieser Zug des Spiels, einen erst in vermeindlicher Sicherheit zu wägen und dann doch die rettenden Gegenstände just außerhalb der Reichweite zu plazieren! Da kam dann doch so etwas wie leichte Panik auf... bis man dann auf die entscheidende Idee kam. "Nimm" klicken und dann auf das kostbare Idol. So einfach war das! Das schwere Idol, das einen bei allen Versuchen, Messer, Schere etc. zu erreichen, so fest verankert hatte und sich keinen Zentimeter bewegte, wird aufgenommen, in die Hosentasche gesteckt, und schon konnte man die Leiter hinauf an die frische, angenehm trockene Lust hinaufklettern. Duh! Herrlich, dieses fiese, eigentlich auch ziemlich unlogische Rätsel mit der simplen und doch so gemeinen Lösung. Ich weiß ja nicht, wie es euch ging, aber ich war damals schon bannig stolz, nachdem ich das Rätsel gelöst hatte und irgendwie hilf es mir auch, mich in die "twisted minds" der Monkey Island-Macher hineinzuversetzen und alle folgenden Rätsel dadurch leichter zu lösen... was nicht heißt, dass ich an folgenden Rätseln nicht auch hängenblieb, aber überdimensionierte Wattestäbchen Marke Eigenbau, Kokosnusskatapulte und Ähnliches waren nach jenem Rätsel auf sehr merkwürdige Weise besser nachzuvollziehen und zu ersinnen. Ich liebe dieses Unterwasser-Rätsel!

2 Kommentare:

  1. Definitiv ein sehr geiles Rätsel! Leider kann ich mich kaum daran erinnern, als ich dieses Rätsel erstmals zu lösen hatte. Monkey Island gehört zu meinen absoluten Lieblingsspielen und ich spiele die Titel etwa einmal im Jahr durch. Daher ist es für mich leider völlig normal geworden, das Idol sofort einzukassieren. Oder man wartet die 10 Minuten ab und amüsiert sich über die ganzen Gesichtsfarben des Herrn Threepwoods. Geht auch. ;)

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    1. Ich habe mir im Rahmen dieses Beitrags ein (schreckliches) Let's Play dazu angeguckt, die haben auch direkt das Idol aufgenommen. Also, entweder haben die das auch nicht zum ersten Mal gespielt, oder so verzwickt wie es mir vorkam war das Rätsel gar nicht.

      Die verschedenen Gesichtsfarben habe ich jedenfalls beim ersten Mal durchspielen nicht zu sehen bekommen, weil ich immerhin innerhalb dieser 10 Minuten auf des Rätsels Lösung gekommen bin.

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